IT-Business

26

Die Intel-Geschäftsergebnisse im vierten Quartal sowie Gesamtjahr 2023

Prozessoren-Hersteller Intel hat seine Geschäftsergebnisse für das vierte Jahresquartal 2023 sowie das Gesamtjahr 2023 vorgelegt. Jenes war bei Intel von einem weiteren Geschäftseinbruch sowie Kosten-intensiven Umbauten am Unternehmen geprägt, der Abschluß mit dem vierten Quartal fiel allerdings recht versöhnlich aus. Hierbei wurden mit 15,4 Mrd. Dollar Quartalsumsatz erstmals seit einigen Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wieder positive Zahlen geschrieben, so dass der Umsatzwert letztlich um +8,8% gegenüber dem Vorquartal sowie um +9,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegte. Die Entwicklung der Gewinnzahlen ist nochmals erfreulicher, war das Jahr 2023 doch ansonsten bei Intel geprägt von Sondereffekten und anderen Kostentreibern. Das vierte Quartal sah als einziges vergleichsweise "normale" Gewinnzahlen – und wenn Intel dies fortschreiben könnte, würde man auf einem vernünftigen Weg sein.

Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023 Q3/2023 Q4/2023
Umsatz 14'042 Mio. $ 11'715 Mio. $ 12'949 Mio. $ 14'158 Mio. $ 15'406 Mio. $
(nomineller) Gewinn –661 Mio. $ –2768 Mio. $ 1473 Mio. $ 310 Mio. $ 2660 Mio. $
Bruttomarge 39,2% 34,2% 35,8% 42,5% 45,7%
operativer non-GAAP-Gewinn 602 Mio. $ –294 Mio. $ 456 Mio. $ 1924 Mio. $ 2580 Mio. $
27

Die Prozessoren-Verkaufszahlen bei Amazon USA im November 2023

Twitterer TechEpiphany hatte vor kurzem Prozessoren-Verkaufszahlen von Amazon USA für den November 2023 ausgegraben, welche zwar sehr roh aussehen (abgerundet auf 1000 Stück, keine Werte unterhalb von 2000 Stück Absatz), aber dennoch zumindest dazu dienen können, die bekannten Mindfactory Prozessoren-Verkaufszahlen mal einer gewissen Gegenprüfung zu unterziehen. Immerhin ist Amazon eine ganz andere Klasse von Händler und mit dem Verkaufsland "USA" wird auch die bekannte AMD-Affinität der deutschen Hardware-Käufer aus dem Spiel genommen. Dennoch kommt ein erstaunlich nahes Ergebnis gegenüber den kumulierten Prozessoren-Verkäufen der Mindfactory im November 2023 heraus – nicht deckungsgleich, aber in vielen Tendenzen nicht unähnlich. Darunter fällt auch die der Mindfactory gern vorgeworfene AMD-Dominanz, welche (in schwächerer Form) derzeit auch bei Amazon USA wiederzufinden ist.

AMD Zen 3 AMD Zen 4 Intel
Amazon USA
Top-Liste CPU-Verkäufe im November 2023
>10000 — Ryzen 7 5800X
>10000 — Ryzen 5 5600X
>7000 — Ryzen 9 5900X
>6000 — Ryzen 7 5800X3D
>4000 — Ryzen 7 5700X
>3000 — Ryzen 7 5700G
>3000 — Ryzen 5 5600
>2000 — Ryzen 5 5600G
>10000 — Ryzen 7 7800X3D
>5000 — Ryzen 5 7600
>3000 — Ryzen 9 7900X
>3000 — Ryzen 7 7700X
>2000 — Ryzen 9 7950X3D
>2000 — Ryzen 5 7600X
>8000 — Core i7-13700K
>7000 — Core i5-12600K
>6000 — Core i7-12700KF
>3000 — Core i5-13600K
>2000 — Core i9-14900K
∑ 45'000  (47%) ∑ 25'000  (26%) ∑ 26'000  (27%)
gemäß TechEpiphany @ Twitter, durchgehend abgerundet auf 1000 Stück
4

"Core Truths": Intel bezichtigt AMD, alte Prozessoren-Technologie als neue Produkte zu verkaufen

Nachdem es an dieser Front lange Zeit ruhig war, dachte sich Intel augenscheinlich, es wäre mal wieder an der Zeit, eine der beliebten Marketing-Folien aufzulegen, welche üblicherweise aus allen Rohren gegen die Konkurrenz schiesst. Und so gibt es nun die "Core Truth", ganz offiziell auf der Intel-Webseite zu finden (Update: nunmehr gelöscht, aber das PDF ist noch einsehbar). Hiermit will Intel dem geneigten Computerkäufer nahebringen, dass nicht alle Prozessoren von AMDs aktuellem Verkaufsportfolio auf der jeweils neuesten Technologie (Zen 4) basieren, sondern dass hierunter auch Zen2- und Zen3-basierte Modelle zu finden sind. Wie üblich bei solcherart Marketing-Material stecken immer auch Anteile von Wahrheit in den Hersteller-Aussagen – und auch hier trifft sehr wohl zu, dass der von Intel herausgesuchte Ryzen 5 7520U tatsächlich Zen2-basiert ist, somit technologisch aus dem Jahr 2019 stammt.

22

Die nVidia-Geschäftsergebnisse im dritten Quartal 2023

nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das sinngemäße dritte Jahresquartal 2023 vorgelegt, welches in nVidias vom Kalender abweichender Fiskalordnung das dritte Finanzquartal des Finanzjahres 2024 bildet und von August bis Oktober 2023 lief. In diesem Zeitraum ging nVidias "großer Sprung nach vorn" unvermittelt weiter: Lag man im ersten Jahresquartal bei 7,2 Mrd. Dollar Umsatz, ging es im zweiten Quartal auf 13,5 Mrd. (+88%) hinauf und nummehr im dritten Quartal auf 18,1 Mrd. (+34%). nVidias eigene Prognose von 16,0 Mrd. Dollar wurde somit satt überboten und im Endeffekt wird nVidias aktueller Erfolg nur durch die begrenzten Fertigungskapazitäten an HPC/KI-Beschleunigern limitiert bzw. kann nVidia derzeit "nur" noch so viel wachsen, wie auch die entsprechenden Fertigungskapazitäten (insbesondere das Packaging) ausgeweitet werden.

Q3/2022 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023 Q3/2023
Umsatz 5931 Mio. $ 6051 Mio. $ 7192 Mio. $ 13'507 Mio. $ 18'120 Mio. $
(nomineller) Gewinn 680 Mio. $ 1414 Mio. $ 2043 Mio. $ 6188 Mio. $ 9243 Mio. $
Bruttomarge 53,6% 63,3% 64,6% 70,1% 74,0%
operativer non-GAAP-Gewinn 1536 Mio. $ 2224 Mio. $ 3052 Mio. $ 7776 Mio. $ 11'557 Mio. $
10

Die Marktanteile für x86-Prozessoren im dritten Quartal 2023

Tom's Hardware vermelden die durch die Marktforscher von Mercury Research ermittelten weltweiten Absatzzahlen für x86-Prozessoren, was auf den altbekannten Zweikampf von AMD vs Intel hinausläuft. Für das abgelaufene dritte Quartal 2023 sieht es optisch gut für AMD aus, denn fast alle Tendenz-Pfeile gehen in Richtung von "Team Red", die einzige Ausnahme ist mit 0,2 Prozentpunkte pro Intel bei Desktop-Prozessoren im Vergleich zum direkten Vorquartal ein eher minimaler Effekt. Dennoch sollte diese Marktsitation für AMD zu keinerlei Jubelstürmen anregen, denn die absolut erreichten Marktanteile liegen mit knapp 20% immer noch auf einem Stand, welchen AMD schon einmal zur Jahresmitte 2020 erreicht hatte.

Absätze Q3'23 AMD vs Vorquartal vs Vorjahr Intel
x86 Desktop 19,2% pro Intel 0,2 PP ▶ ◀ 5,3 PP pro AMD 80,8%
x86 Mobile 19,5% ◀ 3,0 PP pro AMD ◀ 3,8 PP pro AMD 80,5%
x86 Client 19,4% ◀ 2,1 PP pro AMD ◀ 4,4 PP pro AMD 80,6%
x86 Server 23,3% ◀ 4,7 PP pro AMD ◀ 5,8 PP pro AMD 76,7%
Stückzahlen-Marktanteile!     ◀ = AMD gewinnt (und Intel verliert)     ▶ = Intel gewinnt (und AMD verliert)     PP = Prozentpunkt
Quelle: Mercury Research, für das Q3/2023 vermeldet durch Tom's Hardware
1

Die AMD-Geschäftsergebnisse im dritten Quartal 2023

AMD hat nach Intel seine Geschäftsergebnisse für das dritte Jahresquartal vorgelegt, welche auch bei AMD ein wieder anziehendes Geschäft nach der Delle des ersten und zweitens Quartals zeigen. AMD hatte allerdings im Gegensatz zu Intel auch weit weniger verloren, womit die jetzt erreichte Umsatzzahl von glatt 5,8 Mrd. Dollar sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahreszeitraum im Plus liegt. Noch deutlicher ist dies am Unternehmensgewinn abzulesen, welcher erstmals seit vier Quartalen wieder im (klaren) dreistelligen Bereich herauskommt.

Q3/2022 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023 Q3/2023
Umsatz 5565 Mio. $ 5599 Mio. $ 5353 Mio. $ 5359 Mio. $ 5800 Mio. $
(nomineller) Gewinn 66 Mio. $ 21 Mio. $ –139 Mio. $ 27 Mio. $ 299 Mio. $
Bruttomarge 42% 43% 44% 46% 47%
operativer non-GAAP-Gewinn 1264 Mio. $ 1262 Mio. $ 1098 Mio. $ 1068 Mio. $ 1276 Mio. $
29

Die Intel-Geschäftsergebnisse im dritten Quartal 2023

Intel hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorgelegt, welchen den jüngsten Aufwärtstrend des Unternehmens bestätigen und grundsätzlich wohl sagen, dass das gröbste erst einmal hinter Intel liegt. Börsianer werden dies eventuell anders sehen, jene vergleichen mit dem Vorjahreszeitraum, wo Intel allerdings seinen stärksten Absturz noch vor sich hatte. Jener fand im ersten Quartal 2023 statt – und demgegenüber hat sich Intel durchaus verbessert, zuletzt im Vergleich zum direkten Vorquartal mit +9,3% beim Umsatz. Die Gewinnzahlen sehen weiterhin mager aus, wobei hier auch überall große Sondereffekte herumschwirren (GAAP Operating Income minimal im Minus, non-GAAP hingegen +1,9 Mrd. Dollar) bzw. auch in den Vergleichszeiträumen teilweise enthalten sind.

Q3/2022 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023 Q3/2023
Umsatz 15'338 Mio. $ 14'042 Mio. $ 11'715 Mio. $ 12'949 Mio. $ 14'158 Mio. $
(nomineller) Gewinn 1019 Mio. $ –661 Mio. $ –2768 Mio. $ 1473 Mio. $ 310 Mio. $
Bruttomarge 42,6% 39,2% 34,2% 35,8% 42,5%
operativer non-GAAP-Gewinn 1655 Mio. $ 602 Mio. $ –294 Mio. $ 456 Mio. $ 1924 Mio. $
30

Die Grafikchip- und Grafikkarten-Marktanteile im zweiten Quartal 2023

Es gab kürzlich bereits einen ersten Teaser der neuen Zahlen zum Grafikchip-Markt seitens Jon Peddie Research, nun liegen jedoch mittels WCCF Tech mal wieder sehr detaillierte Einblicke in die Marktverteilung und Marktgrößen bei PC-Grafikchips in vielen Einzelsegmenten vor. Im AiB-Segment, sprich bei den diskreten Desktop-Grafikchips für dementsprechend Desktop-Grafikkarten bewegte sich von der Stückzahl her nicht viel, nach wie vor sind die im letzten Quartal ausgelieferten 6,44 Mio. AiB-Grafikchips eine unterdurchschnittliche Zahl (normal sind um die 10 Mio. Stück pro Quartal). Allerdings konnte sich AMD davon mal wieder ein größeres Stück abschneiden und krabbelt damit ein wenig aus dem tiefen Marktanteils-Loch der letzten drei Quartale heraus.

AiB-Grafikchips Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023
Auslieferungsmenge 10,35 Mio. Stück 6,89 Mio. Stück 7,16 Mio. Stück 6,26 Mio. Stück 6,44 Mio. Stück
AMD 20% (~2,1M) 10,0% (0,69M) 12% (~0,8M) 12% (~0,7M) 17,5% (1,13M)
nVidia 79,6% (~8,2M) 86,2% (5,94M) 86% (~6,2M) 83,7% (~5,3M) 80,3% (5,17M)
Intel ~1% (~0,1M) 3,8% (0,26M) 2% (~0,2M) 4% (~0,3M) 2,3% (0,15M)
Endverbraucher-Umsatz 5,5 Mrd. $ 3,7 Mrd. $ ? ? ?
Karten-Durchschnittspreis ca. $529 ca. $537 ? ? ?
Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research
24

Die nVidia-Geschäftsergebnisse im zweiten Quartal 2023

nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das zweite Finanzquartal 2024 vorgelegt, welches kalendarisch den Mai bis Juli 2023 umfasst. Mit den letzten Quartalsergebnisse hatte man hierfür einen Umsatzsprung auf 11,0 Mrd. Dollar prognostiziert (weit über dem vorherigen Umsatzrekord von 8,3 Mrd. Dollar aus dem ersten Quartal 2022 liegend) – und dies nun sogar eindrucksvoll übertroffen. Zu Buche steht somit ein Quartalsumsatz von 13,5 Mrd. Dollar, was +88% Zuwachs gegenüber dem direkt vorhergehenden Quartal sowie +101% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeuten. Auch liegt dieser Quartalsumsatz somit erstmals über dem aktuellen Quartalsumsatz der eigentlich viel größeren Firma Intel (12,9 Mrd. $ im Q2/23). Zugleich schossen nVidias Gewinnbeträge in die Höhe: Der "nominelle" Gewinn (GAAP-Ergebnis nach Steuern) zog grob auf das Dreifache an, der operative non-GAAP-Gewinn lag noch deutlich über dem Doppelten, bezogen jeweils auf das direkte Vorquartal. Der aktuelle Gewinnbetrag schlägt damit sogar den Umsatz der Quartale 3/22 sowie 4/22.

Q2/2022 Q3/2022 Q4/2022 Q1/2023 Q2/2023
Umsatz 6704 Mio. $ 5931 Mio. $ 6051 Mio. $ 7192 Mio. $ 13'507 Mio. $
(nomineller) Gewinn 656 Mio. $ 680 Mio. $ 1414 Mio. $ 2043 Mio. $ 6188 Mio. $
Bruttomarge 43,5% 53,6% 63,3% 64,6% 70,1%
operativer non-GAAP-Gewinn 1325 Mio. $ 1536 Mio. $ 2224 Mio. $ 3052 Mio. $ 7776 Mio. $
17

Die Marktanteile für x86-Prozessoren im zweiten Quartal 2023

Nachdem es diese Woche einige Berichte mit teilweisen Zahlen zu den (weltweiten) Marktanteilen bei x86-Prozessoren nach der Auswertung von Mercury Research gegeben hatte, bringen PCWorld die vollständigen Zahlen hierzu. Erstmals wird dabei auch der Insgesamt-Marktanteil zusätzlich auch ohne Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren angegeben – was sich gerade nach den Marktanteils-Zahlen zum letzten Quartal anbot, wo AMD unerwartet hoch mit 34,6% in dieser absoluten Gesamtwertung herauskam. Mit der nunmehr extra Kategorie "Overall exklusive Konsole-SoC, IoT & Embedded" zeigt sich, wie stark speziell diese drei Spezial-Prozessoren den Gesamtwert verfälscht haben, wenn ohne diese drei CPU-Klassen nur ein Verhältnis von 17% zu 83% zugunsten von Intel herauskommt. Dies ist dann das Ergebnis der eigentlichen PC-Prozessoren – Desktop, Mobile & Server.

Q2/2023 AMD vs Vorquartal vs Vorjahr Intel
x86 Desktop 19,4% ◀ 0,2 PP pro AMD pro Intel 1,2 PP ▶ 80,6%
x86 Mobile 16,5% ◀ 0,3 PP pro AMD pro Intel 8,3 PP ▶ 83,5%
x86 Server 18,6% ◀ 0,6 PP pro AMD ◀ 4,7 PP pro AMD 81,4%
x86 Console ~100% unverändert unverändert ~0%
x86 Overall (exkl.) 17,4% ◀ 0,2 PP pro AMD pro Intel 5,1 PP ▶ 82,6%
x86 Overall (inkl.) 31,6% pro Intel 2,0 PP ▶ ◀ 0,2 PP pro AMD 68,4%
Stückzahlen-Marktanteile!     ◀ = AMD gewinnt (und Intel verliert)     ▶ = Intel gewinnt (und AMD verliert)     PP = Prozentpunkt
Quelle: Mercury Research, für das Q2/2023 vermeldet durch PCWorld; "x86 Console" ist eine eigene Anfügung; "x86 Overall" ist "exklusive" ohne Konsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren, "inklusive" dann mit diesen
Inhalt abgleichen