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News des 21. Februar 2024

AnandTech und ComputerBase berichten ausführlich über Intels Umorganisation der eigenen Fertigungssparte "Intel Foundry" (aus bisher "Intel Foundry Service") samt deren neuer, aktualisierter Fertigungsverfahren-Roadmap. Selbige umfasst erstmals "Intel 14A" auch für andere Chipentwickler, zusätzlich neue Suffixe für Zwischen-Nodes. Relevant hiervon ist jeweils der "P"-Suffix, welcher einen in der Performance verbesserten Node kennzeichnet, ein "Intel 18A-P" ergibt somit eine verbesserte Ausführung von "Intel 18A". Zusätzlich soll die "Intel Foundry" auch "Adavanced Packaging" (wichtig für viele HPC/KI-Chips) sowie aller zwei Jahre einen Node-Sprung anbieten. Faktisch sollen fremde Chipentwickler Zugriff auf die gleiche Fertigungstechnologie wie Intel selber bekommen.

Damit will Intel seine wie bekannt breiten Fertigungskapazitäten mehr Chipentwicklern zur Verfügung stellen und dieses bisherige Nebengeschäft eines Tages aus seiner Nische führen. Intel selber will Unternehmens-intern zukünftig klar zwischen Intel-Produkten und Intel-Chipfertigung unterscheiden, hierzu soll "Intel Foundry" zukünftig auch in einer eigenen Firma mit demzufolge eigenem Geschäftsbericht geführt werden (Realisierung versprochen noch für dieses Jahr). In der Summe will man "Foundry for the World" werden, das westliche Gegenstück zu TSMC. Hierzu soll die Herkunft und Wettbewerbsstellung der Kunden von Intel Foundry keine Rolle spielen, konkret nannte der Intel-CEO die Hoffnung, zukünftig u.a. auch Chips für nVidia und AMD herzustellen. Dies dürfte sicherlich seine Zeit brauchen, wäre allerdings nur zu begrüssen, da der Wettbewerb unter den Chipfertigern für hochmoderne Fertigungsverfahren derzeit wie bekannt eher schwach ausgeprägt ist.

And the foundry team's objective is simple: Fill. The. Fabs. Deliver to the broadest set of customers on the planet. We hope that that includes Jensen (nVidia), Christiano (Qualcomm), and Sundar (Google), and you heard today it includes Satya (Microsoft), and I even hope that includes Lisa (AMD) going forward. I mean, we want to be the foundry for the world, and if we're going to be the Western foundry at scale, we can't be discriminating about who’s participating in that.
Quelle:  Intel CEO Pat Gelsinger beim "IFS Direct Connect" am 21. Februar 2024, notiert von Tom's Hardware

In der Frage von Intels Stabilitäts-Problem bei K/KF-Modellen beim Core i7/i9 der 13. & 14. Core-Generationen gab es einige neue Hinweise, welche die Existenz des Problems erhärten: So berichten Hassan Mujtaba von WCCF Tech, Reddit-Nutzer 'Public_Word7124' sowie 3DC-Foren-User 'Robspassion' von exakt dieser Problematik. Im ersten und zweiten Fall kamen diese Probleme erst etwas später nach Kauf auf, was auf eine schnelle Alterung der Prozessoren hindeuten würde (was natürlich auch durch den Betrieb hart an der Grenze des Möglichen forciert sein könnte). Im letzteren Fall waren die Probleme bereits kurz nach Kauf vorhanden, wobei die beiden letzten Fällen wiederum davon berichteten, dass eine kleine Untertaktung das Stabilitäts-Problem jeweils lösen konnte. In zwei dieser Fälle wurde zudem darüber berichtet, dass eine häufige Fehlermeldung "out of video memory" lautet, obwohl die Grafikkarte augenscheinlich unschuldig ist und dies üblicherweise nur darauf hindeutet, dass der Fehler beim Shader-Kompilieren aufgetreten ist.

Generell wäre auch zu bedenken, dass viele Mainboard-Hersteller die Intel-Empfehlungen bezüglich des Referenz-Betriebs und dessen Limits nicht ernst nehmen. Gut denkbar, dass einige dieser Fälle zwar mit default-Einstellungen betrieben wurden, aber der jeweilige Mainboard-Hersteller dann unter "default" etwas ganz anderes versteht als Intel. Sollte sich hier eine substantielle Teilmenge mit diesem Hintergrund herausbilden, wäre Intel im Auftrag zu sehen, da mal bei den Mainboard-Herstellern für Ordnung in deren Wildwuchs zu sorgen. Daneben könnte diese Stabilitäts-Problematik aber auch teilweise oder gänzlich an den Prozessoren selber liegen, welche womöglich grenzwertig genug getaktet sind, damit sich unter gewissen Software-Konstellationen eben solche Ausfälle ergeben.

Ein Hinweis auf angeblich geänderte Intel-Spezifikationen bei Core i9-13900KS und Core i9-14900K erwies sich hingegen als falsch: Sicherlich gab es Hardwaretests, welche kleinere Fehlangaben hierzu lieferten – aber Intel hat die jetzt in der Intel-Datenbank zu sehenden Spezifikationen von Anfang an derart publiziert. Abschließend läßt sich jedoch sagen, dass es nunmehr eine ausreichende Anzahl an Fällen sichtbar ist (Google fördert noch ein paar mehr hervor), auf dass Intel der Sache nachgehen sollte. Häufig ist die Problematik hingegen nicht, es ist weiterhin ein seltener Fehler – die Mehrzahl der Nutzer von Core i7-13700K/KF, Core i9-13900K/KF/KS, Core i7-14700K/KF und Core i9-14900K/KF ist davon nicht betroffen. Allerdings sollte Intel im Sinne des nachfolgenden Core i9-14900KS besser früher als später handeln, damit diese Problematik nicht ausgerechnet zum Launch dieses neuen Spitzen-Modells breit hochkocht.