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News des 20./21. April 2024

Im Fall der Stabilitäts-Probleme der K/KF-Modelle von Core i7/i9 aus Intels 13. & 14. Core-Generation gibt es eine erste Bewegung hin in Richtung einer Lösung: Asus hat ein BIOS-Update veröffentlicht, welches ein "Intel Baseline Profile" mit sich bringt. Jenes soll "Intel Factory Settings" forcieren und somit die "Stabilität unter einigen Spielen" verbessern. Auch wenn hierzu jegliche offizielle Meldung seitens Asus & Intel fehlt, ist dies augenscheinlich zur Lösung der bekannten Stabilitäts-Problematik gedacht – wobei allerdings unklar bleibt, ob dies nur einen Hotfix darstellt und wer hierfür verantwortlich zeichnet, ob Asus oder Intel. Denkbarerweise wollte sich Asus nur aus der Schußlinie bringen und die Anwender von Problem-Systemen mit einem Fix versorgen, welcher jene PC-Systeme erst einmal wieder stabilisiert. Allerdings ergibt sich damit laut Benchmarks aus dem Overclock.net-Forum auch ein substantieller Performance-Abschlag:

CB23/MT
Core i9-14900KS @ "remove all Limits" 40'998
Core i9-14900KS @ "Intel Baseline Profile" 35'851  (–12,6%)
gemäß der Benchmarks von RaMsiTo @ Overclock.net-Forum

Natürlich skaliert der Cinebench üblicherweise etwas stärker als der Durchschnitt vieler Anwendungs-Benchmarks, aber –12,6% sind eine nicht von der Hand zu weisende Größe. Damit würde Intel seinen minimalen Vorteil in der Anwendungs-Performance an der Leistungsspitze glatt verlieren und bei der Anwendungs-Performance wieder beachtbar hinter dem Ryzen 9 7950X durchs Ziel kommen. Wie sich dies bei der Spiele-Performance verhält, ist unsicher, allerdings dürfte der Effekt dort normalerweise negierbar klein sein. Dennoch ist es möglich, dass dies Intel zu viel des Guten ist und man dort weiterhin nach Wegen sucht, den Fall ohne derart viel Performance-Verlust zu lösen. Interessanterweise ist diese Performance-Differenz auch (sehr) viel größer als dass, was bisher zwischen Mainboard-default und manueller Limit-Forcierung festgestellt wurde: Laut den letzten ComputerBase-Messungen hierzu waren dies beim Core i9-13900K unter dem Cinebench R23 gerade einmal –3,6% Differenz.

Da ein unlimitiertes Ergebnis der ComputerBase zum Core i9-14900KS den Benchmark-Wert aus dem Overclock.net-Forum ganz gut trifft (41'087 zu 40'998 Punkte), bedeutet dies wohl, dass frühere Benchmark-Ergebnisse auf (vermeintlichen) Intel-defaults diese noch gar nicht wirklich getroffen haben. So benchmarken ComputerBase und PC Games Hardware üblicherweise (mit Ausnahme der KS-Modelle bei der CB) auf Intel-Limits, im Gegensatz zu manch anderen Publikationen im Web. Diese Benchmarks auf Intel-Limits waren aber womöglich noch einigermaßen zu hoch angesetzt, wenn dieses neue "Intel Baseline Profile" eine derart viel stärkere Performance-Differenz zum unlimitierten Betrieb aufzeigt. Derzeit ist dies natürlich nur eine These, welche weiterer Benchmarks zum Beleg oder Widerleg wartet. Und generell ist weiterhin Intel gefordert, hierzu endlich einmal etwas offizielles zu sagen – der Fall ist schließlich schon seit mindestens Februar bei Intel in Bearbeitung.

Der TechSpot hat sich angesehen, wie viel man verliert, wenn man eine HighEnd-Grafikkarte mit Mainstream-CPU paart, in diesem Fall eine GeForce RTX 4080 mit einem Ryzen 5 5600. Letzteres ist ein ehrbarer CPU-Unterbau und auch nicht wirklich alt, sondern eigentlich nur eine Generation zurückliegend und eben im Mainstream-Feld angesiedelt, aber nicht untypisch für die mittels Zen 3 zu erwartende CPU-Performance unter Spielen. Dennoch sind die Abschläge markant, besonders unter niedrigeren Auflösungen: Unter FullHD fällt die Grafikkarten-Performance unterhalb diejenige einer GeForce RTX 4070 mit passend schneller CPU zurück. Die GeForce RTX 4080 ist in diesem Fall komplett wertlos, eine GeForce RTX 4070 hätte es somit auch getan.

FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
Ryzen 7 7800X3D + GeForce RTX 4080 128% 142% 161%
Ryzen 5 5600 + GeForce RTX 4080 92% 112% 141%
Ryzen 7 7800X3D + GeForce RTX 4070 Ti 115% 121% 123%
Ryzen 7 7800X3D + GeForce RTX 4070 100% 100% 100%
gemäß der Benchmarks vom TechSpot unter 5 Spiele-Titeln (keine eSports-Titel)

Unter der WQHD-Auflösung liegt die GeForce RTX 4080 mit schwacher CPU immer noch zwischen dem Performance-Niveau von GeForce RTX 4070 und 4070 Ti mit jeweils starker CPU, unter der 4K-Auflösung wird dann endlich ein Performance-Niveau oberhalb der GeForce RTX 4070 Ti erreicht. Ein beachtbarer Performanc-Abschlag zum eigentlichen Leistungsniveau der GeForce RTX 4080 existiert aber auch hier – ein deutlicher Hinweis an die Nutzer entsprechend potenter Grafikkarten, dafür auch die passenden Prozessoren zu verwenden. Bis zur WQHD-Auflösung existieren Performance-Unterschiede unter allen 5 Test-Spielen (die ebenfalls getesteten eSports-Titel wurden hierfür nicht mit ausgewertet), während unter der 4K-Auflösung dann primär nur noch eines der Test-Spiele für die zu sehende Differenz verantwortlich war.

Allerdings gilt dieser Effekt wohl wirklich nur für HighEnd-Grafikkarten in diesem drastischen Ausmaß: Eine ebenfalls mitgetestete Kombination aus Ryzen 5 7600 und GeForce RTX 4070 Ti kam nur auf eher geringe Differenzen gegenüber der gleichen Kombination mit einem Ryzen 7 7800X3D: Unter FullHD waren es –7% weniger, unter WQHD dann nur noch knappe –1% weniger. Logischerweise ist dies nicht gänzlich vergleichbar, denn der eigentliche Test fand mit dem Zen3-basierten Ryzen 5 5600 statt, nicht diesem Zen4-basierten Ryzen 5 7600. Dennoch läßt sich wohl sagen, dass dieser Effekt der CPU-Abhängigkeit im Midrange-Segment bei weitem nicht so stark ist wie bei HighEnd-Grafikkarten. Jene Test-Serie ist in dieser Frage sicherlich unvollständig, was allerdings zukünftiges Verbesserungs-Potential aufzeigt: Mittels Tests, welche für jede Auflösung ermittelt, bis zu welchem Prozessor jede einzelne neue Grafikkarten skaliert – so dass man darüber informiert ist, welche CPU man kaufen muß, um seine neue Grafikkarte voll ausnutzen zu können.