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News des 14. Februar 2024

Die PC Games Hardware beschäftigt sich mit neuerlichen Gerüchten zur Hardware der PlayStation 5 Pro, wozu es zuletzt seitens YouTuber Moore's Law Is Dead einen neuen Beitrag gab. Jener bringt allerdings auf Hardware-Seite nichts wirklich neues, sondern eher nur eine Bestätigung (oder auch Wiedergabe) der im letzten Dezember aufgetauchten Gerüchte, welche die kommende Spiele-Konsole wohl schon ganz gut beschreiben. Strittig ist fast nur noch, ob es 56 von 60 Shader-Clustern oder 60 von 64 werden sollen. Neu kommen MLID nun aber mit einer Preisangabe daher: Angeblich sollen es 500 Dollar sein – exakt dem Preispunkt der originalen PS5 entsprechend.

PS5 "Digital Edition" PlayStation 5 PlayStation 5 Pro
Fertigung 7nm TSMC 4nm TSMC
Prozessor 8C/16T Zen 2 @ ≤3.5 GHz 8C/16T Zen 2 @ ≤4.4 GHz
Grafiklösung 36 CU RDNA2 @ ≤2.23 GHz (≤10,3 TFlops) 56-60 CU RDNA3.5 @ ≤2.0 GHz (≤14,3-15,4 TFlops)
Speicherinterface 256 Bit GDDR6 @ 14 Gbps (448 GB/sec) 256 Bit GDDR6 @ 18 Gbps (576 GB/sec)
Speicherausbau 16 GB GDDR6 16 GB GDDR6 + extra DDR5
Festplatte 825 GB NVMe-SSD @ 5,5 GB/sec (8-9 GB/sec mit Kompression) ?
Laufwerk keines 4K UHD BluRay ?
Listenpreis $400 / 400€
ab Aug 2022: 450€
$500 / 500€
ab Aug 2022: 550€
(angbl.) $500
Release 12. November 2020 (Europa: 19. Nov.) November 2024
Vorstellung September 2024
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Dies wäre vergleichsweise mutig angesichts der dickeren Hardware der Pro-Version und deren nur einfachen Node-Sprungs von 7nm auf 4nm (letzteres ein Derivat des 5nm-Nodes). Gut denkbar, dass über die viel mächtigere Grafiklösung der PS5Pro deren SoC trotz besserer Fertigung nicht wirklich kleiner und damit kostengünstiger werden kann bzw. dass sich dies über die höheren Preise der 4nm-Fertigung insgesamt sogar in ein Minus wandelt. Andererseits kann Sony wohl auch nicht wirklich mehr nehmen, denn die originale PlayStation 5 verkauft sich derzeit nicht mehr so gut wie in den Jahren zuvor. Wie Golem ausführen, geht für Sony die originale PS5 damit "in die letzte Phase ihres Lebenszyklus", was üblicherweise den Ersatz durch eine Pro-Lösung samt gleichzeitiger Preissenkung für das Original bedeutet. Interessant auch der Einwurf seitens Sony, dass es bei der PS5 deutlich schwieriger ist, die Kostenlage mit der Zeit zu senken. Hier spielt sicherlich der ungünstige Effekt der Chip-Krise der Jahre 2021/22 hinein, welcher alle IT-Güter inkl. kleinstem Zubehör verteuert hat.

Vor allem aber dürfte dem Konsolen-Hersteller der bislang typische Effekt der sinkenden Fertigungspreise beim Konsolen-SoC fehlen: Sicherlich kann man den originalen PS5-SoC unter 5nm oder 3nm neu auflegen und damit eine deutlich kleinere Chipfläche erreichen. Allerdings sind die Fertigungskosten der neuen Nodes Flächen-normiert derart angestiegen, dass sich dies kaum lohnt – gerade wenn man dann noch den Einmalkosten-Effekt von Entwicklung und Validierung des Node-Shrinks einrechnet. Wohl auch deswegen kommt der PS5Pro-SoC (Tape-Out angeblich vor grob einem Jahr) nicht unter der 3nm-Fertigung daher, sondern eben der 4nm-Fertigung. Sony musste hier einen Kompromiß zwischen kleinerer Chipfläche und steigenden Waferkosten eingehen, der 3nm-Node war augenscheinlich zu teuer für dieses Projekt. Selbiges gilt dann auch für einen Node-Shrink bei der originalen PS5: Man spart deutlich weniger ein als bei früheren Spielekonsolen und operiert damit auch in den späten Jahren einer Konsolen-Generation weiterhin nahe der Wirtschaftlichkeits-Grenze.

YouTuber High Yield zeigt in einem herausragendem Beitrag die Möglichkeiten auf, welche AMD zur Verbesserung von "Zen 6" bezüglich der Verbindung der einzelnen Chiplets hat. AMD setzt hier bislang auf eine vergleichsweise einfache Technologie, welche allerdings mit Nachteilen bei Stromverbrauch, Latenz und Bandbreite einhergeht. Mit der Zeit dürfte AMD irgendwann den bisherigen Interconnect durch etwas neues ersetzen, wobei der YouTuber drei Möglichkeiten ins Spiel bringt: Silicon Interposer, Silicon Bridge oder Organic RDL. Selbige werden nachfolgend mit Vor- und Nachteile beschrieben, wobei der YouTuber letztere Variante als seinen Favoriten für Zen 6 bezeichnet – damit aber natürlich dennoch keine Aussage darüber trifft, was AMD bei Zen 6 real tun wird. Das Video dreht sich eher um die technischen Möglichkeiten dieser verschiedenen Interconnect-Technologien, welche für zukünftige Chips wohl immer wichtiger werden.  PS: Interessante Gegendarstellung hierzu im 3DCenter-Forum

Nach einem Bericht seitens BornCity scheint der EU-Menschenrechtsgerichtshof ein schwerlich zu übergehendes Urteil in der Frage der Schwächung sicherer Verschlüsselung zugunsten staatlicher Kontrollmöglichkeiten abgeliefert zu haben. Dabei hat das Gericht schlicht und ergreifend den Grundsatz aufgestellt, dass die sicherlich wünschenswerte Verfolgung einzelner Personen nicht dazu führen darf, dass der Verschlüsselungsmechanismus für alle Nutzer geschwächt wird. Der gewählte Ansatzpunkt liegt also gleich auf der technischen Seite, was somit kaum einen Schlupfwinkel für gesetzgeberische Umgehungsversuche zuläßt. Dass hierbei ein Urteil gegen den russischen Staat diesen Erfolg brachte, darf man sicherlich als Ironie der Geschichte betrachten.

Das Gericht kommt zu dem Ergebnis, dass die gesetzliche Verpflichtung ... darauf hinauszulaufen droht, dass die Anbieter solcher Dienste den Verschlüsselungsmechanismus für alle Nutzer schwächen müssen; sie steht daher nicht in einem angemessenen Verhältnis zu den verfolgten legitimen Zielen.
Quelle:  EU-Menschengerichtshof im Fall "Podchasov v. Russia", übersetzt und dokumentiert seitens BornCity am 14. Februar 2024